Studentenküche: Audrey's süße Versuchung

Dienstag, 21. Januar 2014


Hallo ihr Lieben,
Detox, Pareo, Low Carb, Cleaneating,... Mir schwirrt der Kopf. Ich habe das Gefühl, Essen wird immer mehr zur Wissenschaft. Es wird aussortiert, verschmäht und diskutiert. Kohlenhydrate werden abgewiesen- natürlich der Figur wegen. Fleisch wird verweigert- den Tieren zu Liebe. Und der Rest? Zugunsten der Individualität! Laura is(s)t jetzt vegan, Sarah detoxt, Michelle ernährt sich nur noch von Bioprodukten, und ich? Ich bin einfach nur langweilig und altmodisch. Ich esse, was mir schmeckt und auf das ich gerade Appetit habe. 
Umso erstaunter bin ich, wenn ich zufällig auf Youtubevideos stoße, in denen detailliert jede einzelne Mahlzeit des Tages dokumentiert wird. Von der Heidelbeere auf einem Teelöffel Magerquark am Morgen, über die halbe Kartoffel mit einer Stange Sellerie am Mittag bis hin zur Möhre am Abend. Natürlich stets begleitet von der blogger-typischen Floskel „ich weiß, dass ich heute sehr viel gegessen habe, aber heute war mein Schlemmertag“. Soll man darüber lachen oder weinen? Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig und hege im Geheimen die Hoffnung, dass neben der einsamen Heidelbeere noch ein riesiges Buffet steht, dass es nur leider nicht mit aufs Bild geschafft hat. Derweil zieht der ganze Ernährungs-Hype seelenruhig an mir vorbei und holt mich erst wieder ein, wenn es um die Erstellung eines Menüs für die nächste Party geht. War es Sonja, die keine Kohlenhydrate mehr isst oder doch Melanie? Ernährt sich Carla noch nach der Detox-Diät oder hat sie es bereits wieder aufgegeben? Und was ist eigentlich mit Leonie? Fragen über Fragen, die meist mit einem heillosen Durcheinander innerhalb der einberufenen What's App Konferenz und einem x-fach überarbeiteten Menü enden. 
Wie einfach hatten es da noch unsere Mütter. An Kindergeburtstagen gab es Würstchen mit Pommes und zum Nachtisch ein wunderbar leckeres Eis am Stil. Mit leuchtenden Augen und verschmierten Mündern machten wir uns danach glücklich auf den Heimweg. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, als sich meine Mädelstruppe als Silvester-Dessert ein Rezept aus längst vergangenen Tagen von mir gewünscht hat. An der Party zu meinem 17. Geburtstag servierte ich damals einen Nachttisch, der auf den verheißungsvollen Namen Audrey's süße Versuchung hörte. Gibt es ein größeres Kompliment für ein Gericht als selbst nach so langer Zeit noch in den Köpfen präsent zu sein? Ich glaube dies allein ist Grund genug, das Rezept heute mit euch zu teilen:


Zutaten (für 10 Dessertgläser):
1 Becher Rote Grütze (oder wie in meinem Fall Kirschgrütze)
2 Päckchen Philadelphia Joghurt Balance (à 175 g)
1 Becher Schlagsahne
1 Packung Vanillezucker
Ahornsirup
American Cookies

Zubereitung:
  1. Beginnen wir mit der Dessert-Creme: Hierfür wird zunächst die Schlagsahne steif geschlagen und vorsichtig unter die Philadelphia-Creme gehoben. Fügt anschließend noch den Vanillezucker und einen Schuss Ahornsirup hinzu. Wer es nicht ganz so süß mag, lässt diesen Schritt natürlich aus.
  2. Kommen wir nun zum lustigen Teil: Zerkleinert die Cookies, indem ihr sie in einen Gefrierbeutel legt und mit einem Nudelholz (oder einem anderen schweren Gegenstand) mehrmals fest darauf schlagt. Hier dürft ihr gerne eure angestauten Aggressionen los werden. Achtet jedoch darauf, dass ihr die Cookies nicht zu klein schlagt.
  3. Nun wird es ein wenig knifflig: Beginnt eure Dessertgläser mit einer schmalen Schicht der Creme zu befüllen. Wichtig ist dabei, dass ihr möglichst nicht den oberen Rand der Gläser berührt. Solltet ihr dennoch ein wenig patzen, nehmt einfach ein feuchtes Küchenpapier und wischt damit das Glas wieder sauber. Nun folgt die nächste Schicht, dieses Mal verwendet ihr jedoch statt der Creme die rote Grütze. Wiederholt abwechselnd diesen Vorgang bis ca. ¾ des Glases befüllt sind. Lasst euch dabei ruhig ein wenig Zeit. Je sauberer und genauer ihr arbeitet, desto schöner wird euer Dessert am Ende aussehen.
  4. Zum Schluss noch das Topping: Streut vorsichtig die Kekskrümel auf euer Dessert und stellt eure fertige Kreation anschließend für etwa 2-3 Stunden in den Kühlschrank.


Wer nun keine Angst bekommen hat vor einem Berg an Kalorien, sollte unbedingt das Rezept einmal ausprobieren. Ich kann euch versprechen, dass dieses Dessert einfach himmlisch schmeckt und jede anschließende Anstrengung auf dem Hometrainer zu 100% wert ist ;) Wenn ihr also das nächste Mal verzweifelt eure Kochbücher auf der Suche nach einem leckeren Mitbringsel für das Party-Buffet durchforstet, erinnert ihr euch vielleicht an Audrey's süße Versuchung und verzaubert damit eure Freunde. 
 
Habt ihr nun Lust bekommen das Rezept einmal auszuprobieren? Ich würde mich freuen in den Kommentaren von euch zu lesen, welches euer go-to Dessert ist. Gibt es ein Gericht, dass euch langfristig im Kopf blieb? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!

Euer Schleckermäulchen Elle

7 Kommentare:

  1. Eine sehr schöne Abhandlung zum aktuellen Ernährungswahn. Ich habe festgestellt, daß vieles einfach nur dem entspricht, was ich in der Grundschule als "gesunde Ernährung" kennengelernt habe und versuche deswegen alle diese neuen Konzepte einfach zu ignorieren, die auf etwas Altbewährtes nur ihren neuen Stempel packen, um sich gut zu verkaufen :-)

    Mein Lieblings-Dessert ist wohl Mousse au chocolat, die allerdings etwas kniffelig herzustellen ist: trotzdem immer ein AHA-Moment, wenn ich sage: "die habe ich selbst gemacht" ^.^

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    1. Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar :) Ich sehe das Ganze genau wie du: Wer sich an die gängigsten Regeln zur gesunder Ernährung hält, kann den ganzen Hype rund um Detox und Pareo gut und gerne ignorieren.
      Oh jaa, Mousse au cocolat gehört auch zu meinen Favoriten.

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  2. Sieht super lecker aus und scheint gar nicht so schwierig zu sein :)
    Das werde ich mir doch gleich mal merken!
    Lieben Gruß

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    1. Habe deinen Blog übrigens abonniert :)
      Vielleicht hast du ja auch Lust meine Leserin zu werden.
      Ich würde mich freuen!

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    2. Das Rezept ist wirklich sher einfach nachzumachen. Allein das Befüllen der Gläser ist ein klein wenig knifflig.
      Ich freue mich rießig, dass dir mein Blog gefällt und schau gerne mal bei dir vorbei.

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  3. Das Rezept sieht sehr lecker aus, außerdem finde ich die Einleitung fantastisch geschrieben.. somit hast du ne neue Leserin :)

    Liebste Grüße
    Kristin von www.rock-n-enjoy.blogspot.co.at

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