Reingelesen: Entschuldigung, sind Sie die Wurst?

Mittwoch, 21. August 2013

Urlaubszeit ist Lesezeit. Nirgendwo liest es sich so entspannt wie in der Strandliege, während sanft das Meeresrauschen im Hintergrund zu hören ist. Die Sonnenstrahlen kitzeln unsere Nase, die tief in unserem Lieblingsschmöker steckt. Wenn die Buchseiten in der leichten Meeresbrise mit den Palmen um die Wette rascheln, wünscht man sich der Moment würde ewig anhalten. Doch bevor wir uns in die Welten unserer Lieblingsbücher flüchten können, steht erst einmal die Qual der Wahl vor den unendlich langen Regalen der Bibliotheken und Buchhändler unseres Vertrauens an. Während düstere Krimis in der skandinavischen Einöde für mich eher zu einer warmen Tasse Tee und einer kuscheligen Decke gehören, sollte die perfekte Urlaubslektüre erfrischend, witzig und unterhaltsam sein. Wer möchte bei 30°C im Schatten schon gerne über Goethes Faust grübeln? Auch die Länge der Kapitel spielt für mich eine wichtige Rolle. Im Idealfall passt ein Abschnitt perfekt zwischen ein leckeres Eis und eine erfrischende Abkühlung im kühlen Nass.
Doch wie findet man nun die Perle in einem Meer aus durchschnittlichen Büchern? Gerade zur Sommerzeit sind einschlägige Frauenzeitschriften voll von Buchtipps und vermeintlichen Bestseller-Empfehlungen. Nicht selten beschränkt sich das Angebot jedoch auf flache Liebesromane und krampfhaft humoreske Reiseführer aus der Ich-Perspektive. Auf meinem Strandtuch ruht derweil ein ganz anderer Kandidat, der mir im Minutentakt ein Lächeln auf das Gesicht zaubert und auch in geselligen Runden schon für den ein oder anderen Lacher gesorgt hat. Wer mehr von meiner literarischen Neuentdeckung wissen möchte, sollte nun auf alle Fälle dran bleiben.


Hard Facts:
Titel: Entschuldigung, sind Sie die Wust? Deutschland im O-Ton
Autoren: Felix Anschütz, Nico Degenkolb, Krischan Dietmaier und Thomas Neumann
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-60119-2
Seiten: 286
Preis: 8,95€

Das sagt der Verlag:
"Manchmal ist das echte Leben witziger als jede Komödie- und so fingen die Betreiber der Internetseite belauscht.de an, auf Deutschlands Straßen aufgeschnappte Dialoge zu sammeln. Ob an der Bushaltestelle, bei der Arbeit, im Kino oder in der Bahn: überall werden wir Zeuge unfreiwillig komischer oder grotesker Gespräche. Dieses Buch vereinigt die originellsten, witzigsten und absurdesten Einträge von belauscht.de- typisch deutsch und zum Schreien komisch!"

Woher nehmen Comedians bloß immer ihre Witze? Wahrscheinlich aus dem alltäglichen Wahnsinn, der ihnen bereits morgens auf dem Weg zur Arbeit in der überfüllten Bahn begegnet und erst abends bei einer gemütlichen Stammtischrunde in der gegenüberliegenden Kneipe endet. Beinahe minütlich werden wir unfreiwilliger Zeuge der bizarrsten Dialoge zwischen Herbert und seiner Hildegard, zwischen dem kleinen Jungen der unbedingt Pokemontrainer werden will und seiner Mutter oder der schlagfertigen Verkäuferin an der Wursttheke und dem unverschämten Kunden.
Manchmal erzählen wir unserer besten Freundin von dem belauschten Gespräch oder lassen ein paar Wochen später die Szenerie im Geiste noch einmal lächelnd Revue passieren. In den meisten Fällen vergessen wir den Vorfall jedoch schnell wieder. Dennoch sind es gerade diese kleinen Perlen in der lauten und wabernden Geräuschkulisse des Alltags, die uns immer wieder aufhorchen und für einen kurzen Moment den Stress vergessen lassen. Während im Zeitalter analoger Medien das Gespräch zwischen Herbert und Hildegard lediglich einem exklusiven Kreis an Zuhörern vorbehalten war, schafft die Internetseite belauscht.de (klick) eine Plattform für alle skurrilen und bizarren Gesprächsfetzen, mit denen wir Tag für Tag ungewollt konfrontiert werden. Die besten Auszüge dieser Seite wurden nun in dem Buch Entschuldigung, sind Sie die Wurst zusammengetragen. Für eine bessere Übersicht sind die losen Gespräche dabei in einzelne Kategorien unterteilt, wie beispielsweise Durchsagen, schlagfertig oder auch typisch deutsch. Je nach Länge befinden sich 2-3 Gespräche auf einer Seite, die in sich geschlossen sind. Mit wenigen Ausnahmen sind die ausgewählten Passagen allesamt sehr witzig und unterhaltsam. Das Buch ist eine leichte Lektüre für zwischendurch, die man sowohl von vorne bis hinten als auch in mehreren Etappen lesen kann. Wer wissen möchte, ob das Buch etwas für sie ist, kann sich gerne einmal durch belauscht.de klicken. 

Und weil zwei Meinungen besser sind als eine hier noch eine kleine Buchkritik von der lieben Ari, der ich das Buch ausgeliehen habe:
"Wer eine leichte Lektüre sucht, die ihn beim Lesen immer mal wieder zum Schmunzeln bringt, oder wer gerade so im (Prüfungs-)Stress ist, dass er seine Grinsmuskeln vor dem Absterben bewahren möchte, wird von „Entschuldigung, sind Sie die Wurst?“ wirklich nicht enttäuscht werden. Kategorisch irgendwie in Kapitel gegliedert sind die kleinen Sequenzen mal mehr, mal weniger lustig und werden auf jeden Fall für einige Lacher und auch Kopfschüttler sorgen (à la „Oh gott, echt peinlich was unser Land da so für Leute fabriziert“). Für jeden der jemals zufällig komische Sprüche von wildfremden Leuten aufgeschnappt hat und diese gerne noch Stunden später seinen Freunden erzählt, um sich gemeinsam mit diesen mal wieder schön ordentlich über die Doofheit Anderer schlapp zu lachen, ist dieses Buch ein absolutes Muss. Ich hab es in kleineren Etappen gelesen, immer wenn mir die Uni mal wieder zu viel wurde und ich muss sagen, dass es auf jeden Fall eine lustige Abwechslung vom Alltag ist."


Wer sollte das Buch lesen?
Ich kann das Buch allen ans Herz legen, die gerne über skurrile Alltagssituationen lachen, die häufig Bahn fahren oder einfach nur Lust auf eine leichte Sommerlektüre haben. Wer anspruchsvolle Literatur erwartet, über die man noch Monate später nachdenken kann, wird hier jedoch eher enttäuscht werden.
Übrigens: Wenn ihr noch auf der Suche nach einer schönen Geschenkidee seid, kann ich euch das Buch guten Gewissens empfehlen. Ich selbst habe es von einer lieben Freundin zum Geburtstag bekommen und wird alle hatten auf der Feier sehr viel Spaß damit :)

Abschließend bleibt mir nur noch zu fragen: Kennt ihr das Buch oder die Internetseite bereits? Welche Lektüre nehmt ihr mit auf eure Strandliege? Und was mich ganz besonders interessiert: Was sind eure skurrilsten Gesprächsfetzen, die ihr in der Vergangenheit aufgeschnappt habt?


Ich wünsche euch eine sonnige Woche,
Eure Elle 

Unter der Lupe: Rival de Loop young Eyeshadow Base

Montag, 12. August 2013

Lange Zeit wurde es still um Sherlock E, doch die Beauty-Polizei schlief nie. Während hier und da Verbrecher verhört wurden, Schurken versuchten zu fliehen und Tagediebe ihr Unwesen trieben, verfolgte unsere Top-Agentin einen ganz besonderen Fall. Wochenlang beschattete sie die Rival de Loop young Theke aller stadtbekannten Rossmann-Filialen, doch der Verdächtige blieb unauffindbar. Zwar konnten von Zeit zur Zeit einige dubiose Gestalten gesichtet werden, jedoch zeigte sich bei genauerer Betrachtung, dass es sich lediglich um vorbestrafte (aka angefingerte) Kleinkriminelle handelte. Auch das Verteilen von Flugblättern und Fahndungsfotos erwies sich als eine Sackgasse. Als Sherlock E schon fast die Hoffnung auf einen baldigen Ermittlungserfolg aufgeben wollte, stieß sie während ihrer Recherchen auf einen geheimen Umschlagplatz der ortsansässigen Beauty-Junkies. Sofort orderte sie Verstärkung an und machte sich auf den Weg zum Tatort. Die Spur erwies sich tatsächlich als Volltreffer. Um einen erneuten Fluchtversuch zu umgehen, ließ Sherlock E alle Ausgänge verriegeln und schnappte schließlich den vermeintlichen Täter aus dem Hinterhalt. Erst als die Handschellen bereits zuschnappten, erkannte sie den Verdächtigen wieder. Bereits ein Jahr zuvor wurde er verhört, jedoch musste man ihn nach kurzer Zeit aufgrund mangelnder Beweislage wieder frei lassen. Wer nun wissen möchte, ob er sich dieses Mal erneut so leicht herausreden kann, der sollte nun Sherlock E's Ermittlungsbericht lesen.

Lösegeld: 1,99€

Fahndungsfoto:


Tatwaffen:

Cyclomethicone, Mica, Polyethylene, Cetearyl Isononanoate, Cera Alba (Beeswax), Talc, VP/Hexadecene Copolymer, Disteardimonium Hectorite, Cera Microcristallina (Microcrystalline Wax), Polybutene, CI 77891Cyclopentasiloxane, Propylene Carbonate, Tocopheryl Acetate, Bismuth Oxychloride, Bisabolol, CI 77499, PEG/PPG-18/18 Dimethicone, CI 77492, CI 77491
 
Fallbeschreibung:

Wenn Dein Lidschatten dazu neigt, in der Lidfalte zu verschwinden, greife zu Rival de Loop Young Eyeshadow Base. Diese Grundierung verhindert das Absetzen und Auslaufen von Puder-Lidschatten in der Lidfalte – und zwar für mehrere Stunden. Wenn Dein Augen Make-up also am Abend noch genau so aussehen soll wie am Morgen ist diese Base der ideale Helfer.  
Quelle: http://www.rossmann.de/qualitaetsprodukt/eyeshadow-base.html

Sherlock E's Ermittlungsergebnisse:

Der Verdächtige wurde in den vergangenen Monaten auf Herz und Nieren geprüft. Egal ob matt oder schimmernd, pudrig oder cremig, gut oder schlecht pigmentiert- jedem Lidschatten musste er sich stellen. Und auch die Wetterbedingungen variierten von eisiger Kälte bis zu tropischer Hitze. Während in der Vergangenheit solch harte Testbedingungen schon frühzeitig den ein oder anderen Ausfall zur Folge hatten, schlug sich die Rival de Loop young Eyeshadow Base bis zum Ende recht wacker. Doch der Reihe nach. Bereits auf den ersten Blick fällt auf, dass die Base schimmert. Solo aufgetragen wirkt der leichte Glanz wie ein Weichzeichner, der Unregelmäßigkeiten im Hautbild ausgleicht. Wer nun Angst hat, dass matte Lidschatten durch die Base ihren Effekt verlieren, den kann ich beruhigen. Wie man am unteren Bild recht deutlich sieht, legt sich der matte Lidschatten deckend über die Base, ohne dass diese durchschimmert. 



Neben der Farbe fällt zunächst die cremige und leichte Textur auf, die sich mit dem Finger problemlos auf dem Lid verteilen lässt. Trotz ihrer lockeren Konsistenz ist die Base sehr ergiebig. Bei fast täglicher Benutzung reichte mir das Tiegelchen circa ein Jahr, bevor ich es nachkaufen musste. Doch nun Butter bei die Fische: was kann die Base wirklich? Rival de Loop verspricht perfekten Halt über mehrere Stunden hinweg, ohne dass der Lidschatten sich in der Lidfalte absetzt. Während andere Produktversprechen eher in die Kategorie „Papier ist geduldig“ einzuordnen sind, hält die Base was sie verspricht. Das AMU sitzt abends noch genau dort, wo ich es morgens aufgetragen habe. Doch nach spätestens 12 Stunden ist auch hier das Limit erreicht. Positiv empfinde ich es jedoch, dass sich der Lidschatten nicht absetzt, sondern gleichmäßig verblasst. Neben der Haltbarkeit besticht die Base durch die enorme Farbintenistät, die sie den Eyeshadows verleiht. Auch diesen Effekt habe ich versucht euch auf dem unteren Bild festzuhalten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Base für den kleinen Preis keine Wünsche offen lässt und durchaus einen Blick wert ist. 


Urteil:
Freispruch in allen Punkten und absolute Kaufempfehlung 

Hiermit hätte Sherlock E einen weiteren Fall zu ihrer vollsten Zufriedenheit abgeschlossen. Doch keine Sorge, sie ermittelt bereits in einer neuen Angelegenheit, um euch vor Betrügern und Hochstaplern zu warnen, aber auch um unentdeckte Schätze aufzuspüren. Habt ihr Lust Sherlock E als Co-Ermittler zur Seite zu stehen? Dann verratet ihr doch in den Kommentaren, welches Urteil ihr über den heutigen Täter gefällt habt und welche Verdächtigen sie einmal genauer unter die Lupe nehmen sollte.

Bis dahin hoffe ich, dass ihr euch in den dunklen Gassen des Beauty-Labyrinths keine versteckten Ganoven auflauern :)
Eure Elle

DIY: Gradient Shirts

Freitag, 9. August 2013

Hallo ihr Lieben,
nachdem ich mich bis Ende Juli höchstens am überhitzen Lüfter meines Laptops sonnen durfte, habe ich in den letzten Tagen meinen Schreibtisch gegen die Strandliege, sowie die Hausarbeitsliteratur gegen entspannte Urlaubslektüre eingetauscht. St.Tropez am Baggersee statt stickiger Bibliotheksluft- so und nicht anders sollte man den Sommer verbringen. Mittlerweile laufe ich nicht mehr Gefahr als Untote durchzugehen und auch die neusten Eis- und Cocktailtrends wurden inzwischen verkostet. Höchste Zeit also wieder kreativ zu werden. Bereits im Juni hatte ich angekündigt euch in Zukunft an dem ein oder anderen meiner DIY-Versuche Teil haben zu lassen. Wer dachte die Idee wäre irgendwo zwischen Hausarbeit und Strandliege verloren gegangen, hat weit gefehlt. Auch wenn es in letzter Zeit hier sehr still war, habe ich trotzdem fleißig eure Posts gelesen. Dabei bin ich auf dieses tolle DIY von Fräulein Namenlos gestoßen (*klick*), das ich unbedingt auszuprobieren wollte. 
In meiner anfänglichen Euphorie wurden sofort alle notwendigen Materialien besorgt, später jedoch in der letzten Ecke meines Zimmers geparkt und immer wieder sehnsüchtig vom Schreibtisch aus angeschmachtet. Gestern war es jedoch endlich soweit und selbst das nahende Unwetter konnte mich nicht mehr von meinem Vorhaben abhalten. Doch zunächst einmal zur Idee: Was versteht man überhaupt unter Gradient? Der Begriff bedeutet so viel wie Verlauf und bezeichnet den Übergang von einer hellen Farbe zu einer dunklen. Wie so Vieles schwappte der Trend aus den USA zu uns herüber. Was zunächst vor allem auf dem Fängernägeln angesagt war, wurde zunehmend auch von der Modeindustrie aufgegriffen. Einige schöne Beispiele für den Trend habe ich euch hier in einer kleinen Collage zusammengestellt: 
 
Gradient
T-Shirt- houseoffraser.com// Top- rebeccataylor.com// Pulli- witchery.com// Rock- Jonathan Saunders// Hemd- Mango

Nun aber zur Frage aller Fragen: Wie bekomme ich den Gradient-Trend auch auf mein weißes Shirt? Keine Sorge, ihr müsst nicht Picasso oder Vivienne Westwood sein, um dieses DIY nachmachen zu können. Es ist super einfach und sollte mit meiner kleinen Step to Step Anleitung für jedermann machbar sein. 

Ihr benötigt:

  • 2 rostfreie Gefäße (Eimer etc.)
  • weißes T-Shirt (am besten aus Baumwolle)
  • Gummihandschuhe
  • Textilfarbe (z.Bsp. Simplicol, Farbe 2633 marineblau, erhlätlich bei Müller) 
  • Stab zum Umrühren (nicht auf dem Bild)

Vorbereitung:
Allgemein solltet ihr das DIY im Freien ausprobieren und dabei alte Kleidung tragen, die notfalls auch einige Farbspritzer abbekommen darf.  
Zur konkreten Vorbereitung befüllt ihr eins der beiden Gefäße mit ca. 40°C heißem Wasser und füllt etwas Farbe in das Gefäß. Achtet darauf, dass ihr zu Beginn nicht zu viel Farbe in das Wasser gebt, da das T-Shirt zunächst nur ganz leicht gefärbt werden soll. Damit der Stoff gleichmäßig Farbe annimmt, solltet ihr das Pulver gut im Wasser auflösen. Dazu rührt ihr ein paar Mal das Farbgemisch gut um. Das andere Gefäß wird mit kaltem Wasser befüllt. Es dient später dazu, die Farbe leicht auszuwaschen, falls ihr das Shirt einmal zu dunkel gefärbt habt. Mit dem klaren Wasser feuchtet ihr das Shirt leicht an, so dass es später die Farbe besser aufsaugt. Anschließend zieht ihr euch die Handschuhe an und schon kann es los gehen. 

Step 1
Überlegt euch zunächst, ob ein Teil des Shirt weiß bleiben soll oder ob ihr den gesamten Stoff einfärben wollt. Orientieren könnt ihr euch dabei an der oberen Collage. Je nachdem für welche Variante ihr euch entschieden habt, taucht ihr das gesamte Shirt oder nur einen Teil davon kurz in das Farbgemisch. Achtet darauf, es wirklich nicht zu lange in der Farbe zu lassen, da es ansonsten schwer wird noch einen sichtbaren Farbverlauf zu erzeugen. Damit die Farbe wirklich nur sehr sanft in der ersten Schicht zu sehen ist, wascht das Shirt anschließend im klaren Wasser des zweiten Gefäß kurz aus. 

Step 2
Wenn ihr mit dem Ergebnis der ersten Farbschicht zufrieden seid, folgt die nächste. Dazu rührt ihr erneut ein wenig Farbpulver in das Wasser und wartet bis sich alle Farbpigmente gleichmäßig aufgelöst haben. Um den typischen Farbverlauf zu erzielen, wird nun das Shirt nicht mehr bis zur gleichen Stelle wie zuvor in die Farbe eingetaucht, sondern wenige Zentimeter davor. Dieses Mal könnt ihr die Einwirkzeit ein klein Wenig großzügiger berechnen, so dass ein leichter Unterschied zur ersten Schicht sichtbar wird. Übertreibt es allerdings nicht- harte Kanten zwischen den einzelnen Farbnuancen sind nicht erwünscht. Je nach Geschmack könnt ihr nun die Farbe wieder im klaren Wasser auswaschen. 


Step 3
Den Vorgang wiederholt ihr nun bis ihr am Ende des Shirts angelangt seid. Erhöht dabei bei jeder Schicht die Farbdosis und die Einwirkzeit. Am Ende sollte das T-Shirt den dunkelsten Ton angenommen haben. Je nachdem wie viel Stoff ihr einfärbt und wie groß euer Gefäß ist, solltet ihr am Ende noch etwas mehr als die Hälfte der Farbe übrig haben. Wie mein Shirt bei etwa der dritten Farbschicht aussah, seht ihr auf dem unteren Bild.


Step 4
Wenn ihr mit eurem Ergebnis zufrieden seid, könnt ihr das Shirt zum Trocknen aufhängen. Während der Trockenzeit dringt die Farbe tief in die Faser ein und wird widerstandsfähiger. Anschließend wascht ihr das Shirt mit der Hand erneut in kaltem Wasser aus, gebt jedoch dieses Mal ein wenig Waschmittel dazu. Ihr werdet merken, dass der Stoff noch sehr viel Farbe abgibt. Wiederholt deshalb den Vorgang bis sich das Wasser nicht mehr färbt. Nach dem Trocknen ist euer Shirt schließlich fertig und bereit angezogen zu werden. Ich bin sicher ihr werdet nicht nur einmal darauf angesprochen werden ;) Damit ihr lange Freude an eurem Einzelstück habt, wascht es am besten nur so, wie es auf der Gebrauchsanweisung der Textilfarbe angegeben ist.

Fazit
Das DIY ist super einfach, macht viel Spaß und ist mit knapp 8 Euro Materialkosten sehr günstig in der Herstellung. Auch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Für den ersten Versuch bin ich sehr zufrieden mit dem Farbverlauf meiner beiden Shirts. 


Wie ihr seht, hat die Farbe beim Trocknen noch sehr nachgedunkelt. Auch die unterschiedliche Farbentwicklung je nach Stoffzusammensetzung zeigt sich recht deutlich auf den Bildern. Während das linke Shirt zu 100% aus Baumwolle besteht, hat das rechte Shirt einen hohen Polyester-Anteil. Bei dem Kauf eures T-Shirts solltet ihr deshalb darauf achten, welche Version euch besser gefällt. Allgemein gilt jedoch, dass Baumwolle die Farbe sehr viel schneller annimmt als Polyester. Bei meinen nächsten Versuchen werde ich darauf achten, den weißen Teil der Shirts noch sorgfältiger zu behandeln, da er leider ein paar Farbspritzer abbekommen hat. Auch beim Auswaschen werde ich in Zukunft den hellen Teil nicht mitwaschen, da er sich sonst leicht blau färbt. Beides ist auf den Bildern leider nicht zu erkennen. 

Was sagt ihr zu Gradient Shirts-Top oder Flop? Habt ihr Lust bekommen das DIY selbst einmal auszuprobieren oder euch sogar schon daran probiert? Ich würde mich sehr über Bilder und Links freuen :) Abschließend interessiert mich natürlich eure Meinungs zu DIYs im  Allgemeinen: Soll es in Zukunft mehr davon auf Qui qu'a vu Coco? geben oder sagt ihr lieber nein danke? Ich bin gespannt auf eure Meinung!

Eure Elle