DIY: Gradient Shirts

Freitag, 9. August 2013

Hallo ihr Lieben,
nachdem ich mich bis Ende Juli höchstens am überhitzen Lüfter meines Laptops sonnen durfte, habe ich in den letzten Tagen meinen Schreibtisch gegen die Strandliege, sowie die Hausarbeitsliteratur gegen entspannte Urlaubslektüre eingetauscht. St.Tropez am Baggersee statt stickiger Bibliotheksluft- so und nicht anders sollte man den Sommer verbringen. Mittlerweile laufe ich nicht mehr Gefahr als Untote durchzugehen und auch die neusten Eis- und Cocktailtrends wurden inzwischen verkostet. Höchste Zeit also wieder kreativ zu werden. Bereits im Juni hatte ich angekündigt euch in Zukunft an dem ein oder anderen meiner DIY-Versuche Teil haben zu lassen. Wer dachte die Idee wäre irgendwo zwischen Hausarbeit und Strandliege verloren gegangen, hat weit gefehlt. Auch wenn es in letzter Zeit hier sehr still war, habe ich trotzdem fleißig eure Posts gelesen. Dabei bin ich auf dieses tolle DIY von Fräulein Namenlos gestoßen (*klick*), das ich unbedingt auszuprobieren wollte. 
In meiner anfänglichen Euphorie wurden sofort alle notwendigen Materialien besorgt, später jedoch in der letzten Ecke meines Zimmers geparkt und immer wieder sehnsüchtig vom Schreibtisch aus angeschmachtet. Gestern war es jedoch endlich soweit und selbst das nahende Unwetter konnte mich nicht mehr von meinem Vorhaben abhalten. Doch zunächst einmal zur Idee: Was versteht man überhaupt unter Gradient? Der Begriff bedeutet so viel wie Verlauf und bezeichnet den Übergang von einer hellen Farbe zu einer dunklen. Wie so Vieles schwappte der Trend aus den USA zu uns herüber. Was zunächst vor allem auf dem Fängernägeln angesagt war, wurde zunehmend auch von der Modeindustrie aufgegriffen. Einige schöne Beispiele für den Trend habe ich euch hier in einer kleinen Collage zusammengestellt: 
 
Gradient
T-Shirt- houseoffraser.com// Top- rebeccataylor.com// Pulli- witchery.com// Rock- Jonathan Saunders// Hemd- Mango

Nun aber zur Frage aller Fragen: Wie bekomme ich den Gradient-Trend auch auf mein weißes Shirt? Keine Sorge, ihr müsst nicht Picasso oder Vivienne Westwood sein, um dieses DIY nachmachen zu können. Es ist super einfach und sollte mit meiner kleinen Step to Step Anleitung für jedermann machbar sein. 

Ihr benötigt:

  • 2 rostfreie Gefäße (Eimer etc.)
  • weißes T-Shirt (am besten aus Baumwolle)
  • Gummihandschuhe
  • Textilfarbe (z.Bsp. Simplicol, Farbe 2633 marineblau, erhlätlich bei Müller) 
  • Stab zum Umrühren (nicht auf dem Bild)

Vorbereitung:
Allgemein solltet ihr das DIY im Freien ausprobieren und dabei alte Kleidung tragen, die notfalls auch einige Farbspritzer abbekommen darf.  
Zur konkreten Vorbereitung befüllt ihr eins der beiden Gefäße mit ca. 40°C heißem Wasser und füllt etwas Farbe in das Gefäß. Achtet darauf, dass ihr zu Beginn nicht zu viel Farbe in das Wasser gebt, da das T-Shirt zunächst nur ganz leicht gefärbt werden soll. Damit der Stoff gleichmäßig Farbe annimmt, solltet ihr das Pulver gut im Wasser auflösen. Dazu rührt ihr ein paar Mal das Farbgemisch gut um. Das andere Gefäß wird mit kaltem Wasser befüllt. Es dient später dazu, die Farbe leicht auszuwaschen, falls ihr das Shirt einmal zu dunkel gefärbt habt. Mit dem klaren Wasser feuchtet ihr das Shirt leicht an, so dass es später die Farbe besser aufsaugt. Anschließend zieht ihr euch die Handschuhe an und schon kann es los gehen. 

Step 1
Überlegt euch zunächst, ob ein Teil des Shirt weiß bleiben soll oder ob ihr den gesamten Stoff einfärben wollt. Orientieren könnt ihr euch dabei an der oberen Collage. Je nachdem für welche Variante ihr euch entschieden habt, taucht ihr das gesamte Shirt oder nur einen Teil davon kurz in das Farbgemisch. Achtet darauf, es wirklich nicht zu lange in der Farbe zu lassen, da es ansonsten schwer wird noch einen sichtbaren Farbverlauf zu erzeugen. Damit die Farbe wirklich nur sehr sanft in der ersten Schicht zu sehen ist, wascht das Shirt anschließend im klaren Wasser des zweiten Gefäß kurz aus. 

Step 2
Wenn ihr mit dem Ergebnis der ersten Farbschicht zufrieden seid, folgt die nächste. Dazu rührt ihr erneut ein wenig Farbpulver in das Wasser und wartet bis sich alle Farbpigmente gleichmäßig aufgelöst haben. Um den typischen Farbverlauf zu erzielen, wird nun das Shirt nicht mehr bis zur gleichen Stelle wie zuvor in die Farbe eingetaucht, sondern wenige Zentimeter davor. Dieses Mal könnt ihr die Einwirkzeit ein klein Wenig großzügiger berechnen, so dass ein leichter Unterschied zur ersten Schicht sichtbar wird. Übertreibt es allerdings nicht- harte Kanten zwischen den einzelnen Farbnuancen sind nicht erwünscht. Je nach Geschmack könnt ihr nun die Farbe wieder im klaren Wasser auswaschen. 


Step 3
Den Vorgang wiederholt ihr nun bis ihr am Ende des Shirts angelangt seid. Erhöht dabei bei jeder Schicht die Farbdosis und die Einwirkzeit. Am Ende sollte das T-Shirt den dunkelsten Ton angenommen haben. Je nachdem wie viel Stoff ihr einfärbt und wie groß euer Gefäß ist, solltet ihr am Ende noch etwas mehr als die Hälfte der Farbe übrig haben. Wie mein Shirt bei etwa der dritten Farbschicht aussah, seht ihr auf dem unteren Bild.


Step 4
Wenn ihr mit eurem Ergebnis zufrieden seid, könnt ihr das Shirt zum Trocknen aufhängen. Während der Trockenzeit dringt die Farbe tief in die Faser ein und wird widerstandsfähiger. Anschließend wascht ihr das Shirt mit der Hand erneut in kaltem Wasser aus, gebt jedoch dieses Mal ein wenig Waschmittel dazu. Ihr werdet merken, dass der Stoff noch sehr viel Farbe abgibt. Wiederholt deshalb den Vorgang bis sich das Wasser nicht mehr färbt. Nach dem Trocknen ist euer Shirt schließlich fertig und bereit angezogen zu werden. Ich bin sicher ihr werdet nicht nur einmal darauf angesprochen werden ;) Damit ihr lange Freude an eurem Einzelstück habt, wascht es am besten nur so, wie es auf der Gebrauchsanweisung der Textilfarbe angegeben ist.

Fazit
Das DIY ist super einfach, macht viel Spaß und ist mit knapp 8 Euro Materialkosten sehr günstig in der Herstellung. Auch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Für den ersten Versuch bin ich sehr zufrieden mit dem Farbverlauf meiner beiden Shirts. 


Wie ihr seht, hat die Farbe beim Trocknen noch sehr nachgedunkelt. Auch die unterschiedliche Farbentwicklung je nach Stoffzusammensetzung zeigt sich recht deutlich auf den Bildern. Während das linke Shirt zu 100% aus Baumwolle besteht, hat das rechte Shirt einen hohen Polyester-Anteil. Bei dem Kauf eures T-Shirts solltet ihr deshalb darauf achten, welche Version euch besser gefällt. Allgemein gilt jedoch, dass Baumwolle die Farbe sehr viel schneller annimmt als Polyester. Bei meinen nächsten Versuchen werde ich darauf achten, den weißen Teil der Shirts noch sorgfältiger zu behandeln, da er leider ein paar Farbspritzer abbekommen hat. Auch beim Auswaschen werde ich in Zukunft den hellen Teil nicht mitwaschen, da er sich sonst leicht blau färbt. Beides ist auf den Bildern leider nicht zu erkennen. 

Was sagt ihr zu Gradient Shirts-Top oder Flop? Habt ihr Lust bekommen das DIY selbst einmal auszuprobieren oder euch sogar schon daran probiert? Ich würde mich sehr über Bilder und Links freuen :) Abschließend interessiert mich natürlich eure Meinungs zu DIYs im  Allgemeinen: Soll es in Zukunft mehr davon auf Qui qu'a vu Coco? geben oder sagt ihr lieber nein danke? Ich bin gespannt auf eure Meinung!

Eure Elle

2 Kommentare:

  1. Tolle Idee!
    Hast du super hinbekommen... besonders das mit der Farbe unten finde ich sehr gelungen!

    http://coco-colo.blogspot.de

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  2. das sieht echt cool aus. wahnsinn, dass du das so toll hinbekommst. ich bin für sowas dann doch zu faul :-) ich muss mir das daher wohl einfach fertig kaufen. deine shirts sehen aber toll aus

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